Mut zur Veränderung und die besten Mitarbeiter halten.
Die Augen offen halten.
Hier geht es primär darum, wie Du gute Mitarbeiter halten kannst. Wenn Du prüfen möchtest, welche Ideen es noch gibt, um MitarbeiterInnen zu motivieren, dann schau Dir meinen Blogartikel „Mitarbeitermotivation – Wertschätzung kommt von innen. Nur wie?“ an.
„Ein Problem ist eine verkleidete Lösung.“ (Paul Hawken)
Denn die besten Lösungen liegen meist schon im Betrieb versteckt oder können sich dort entwickeln – wir dürfen nur ein waches Auge dafür haben und bereit sein, Prozesse nach und nach anzupassen.
Den Perspektivwechsel wagen.
Kann ja sein, dass Dir auf den ersten Blick vieles, was Du gleich liest, bekannt vorkommt und Du denkst: „Nee, zu uns passt das nicht.“. Hier meine Bitte: Auch wenn es sich erstmal unmöglich anfühlt… wisch nicht gleich alles vom Tisch, was früher undenkbar gewesen wäre.
Corona hat im letzten Jahr fast alles infrage gestellt, daher gilt auch für uns: In dieser Situation dürfen auch wir ALLES infrage stellen, um eine belastbare Lösung zu finden.
Du fragst Dich, welche Fördermittel Dir helfen könnten, um Deine Mitarbeiter zu halten? Und am besten soll jemand Dir die Anträge schreiben, der sich damit bestens auskennt? Erfahre hier mehr über den kostenlosen Fördermittel-Check.
Mitarbeiter halten durch Umdenken.
Was Deine schönste Bluse oder Hemd mit Deinen Arbeitsabläufen zu tun hat.
Angenommen Du möchtest morgens die Terrasse fegen und abends Deine Gäste begeistern. Würdest Du dann gleich morgens Deine schöne Bluse anziehen? Wohl kaum.
Gleichzeitig wäre es doch ein Argument, teure Klamotten möglichst oft anzuziehen. Für das Geld muss es sich auch lohnen, oder? Trotzdem macht es keiner, die Sachen sollen ja auch noch gut aussehen, wenn’s drauf ankommt.
Ein kleines bisschen ist das auch so mit unseren Fachkräften – Wir sollten sie nur dann einsetzen, wenn es drauf ankommt.
Ich verstehe gut, wenn Dir mein Blusenvergleich nicht wirklich gefällt. Schließlich entstehen bei einer Bluse im Schrank keine Lohnkosten.
Soll die Top-Kellnerin etwa in der Ecke stehen und Anderen beim Arbeiten zusehen, solange, bis es Zeit ist, für Ihren großen Auftritt? Sicher nicht. Die Lösung versteckt sich in Deinen Arbeitsprozessen – also in Deiner betrieblichen Struktur.
„Die Antworten zu unseren Problemen kommen aus der Zukunft und nicht von gestern.“ (Frederic Vester)
Wenn Du Deine guten Mitarbeiter halten willst, lohnt sich ein kritischer Blick auf Eure Arbeitsabläufe.
Der Arbeitsablauf: ein Beispiel.
Morgens
Service: Terrasse fegen, Tische abketten und abwischen, Schirme aufspannen
Küche: Mise en place, Bestellung entgegen nehmen, …
Abends
Service: Terrasse abbauen, Putzen, Aufräumen, Auffüllen, Polieren…
Küche: Putzen, Putzen, Putzen…, Bestellung machen, …
Jetzt sortiert Ihr die Arbeiten nach Gruppen.
- Gruppe 1 (Fachkraft-Aufgaben)
Welche Arbeiten können nur von Fachkräften gemacht werden? Zum Beispiel: Gerichte abschmecken, Ware bestellen, Gäste beraten, Weinservice, Kassieren…
- Gruppe 2 (Unter-Aufsicht-Aufgaben)
Welche Arbeiten können unter Aufsicht einer Fachkraft von ungelernten Kräften gemacht werden? Zum Beispiel: alle Einarbeitungen, Rezepturen ausführen, Essen und Getränke zum Gast bringen, Teller ausheben.
- Gruppe 3 (Hilfsaufgaben) Welche Arbeiten können von an-/bzw ungelernten Kräften nach kurzer Einweisung selbständig erledigt werden? Zum Beispiel: Reinigungsarbeiten, Abwasch, Getränke auffüllen, Gemüse putzen, Servietten falten, polieren, Terrasse auf- und abbauen…
Schaut Euch die Gruppe der Hilfsarbeiten genauer an.
Wie viele dieser Arbeiten werden bei Euch von guten Fachkräften erledigt?
Hilfskräfte können (und Euch wird noch viel mehr einfallen)
- Terrasse aufbauen und Tische abwischen
- Essen rausbringen
- Besteck und Menagen polieren
- Servicestationen sauber halten
- Servietten falten
- Beim Mise en place helfen
- Reinigungsarnbeiten übernehmen
Ok, aber was, wenn diese Arbeiten bei Euch immer mal wieder anfallen…
…Ihr also keine Hilfskraft durchgehend beschäftigen könntet? Wir sind so gewöhnt die Menschen an die Arbeit anzupassen, dass wir manchmal übersehen, dass es auch andersrum geht. Muss die Servicekraft wirklich noch spätabends das Besteck polieren und die Menagen auffüllen? Was ist, wenn Ihr einfach die Zahl der Menagen und Besteckteile verdoppelt?
Dann können diese Arbeiten während der Servicezeit von einer Hilfskraft erledigt werden. Und wenn mal eine helfende Hand gebraucht wird, ist sie zur Stelle. In unseren Betrieben wurden auf diese Weise reihenweise MitarbeiterInnen „von der Straße“ eingearbeitet. Manche wurden mit der Zeit so gut, dass wir sie fest eingestellt haben – andere blieben treue und überlebenswichtige SpringerInnen.